Janus Sicherheitssysteme: Eine Alarmanlage sollte ein unabhängiges System sein

RX: Wann werden Einbrüche am häufigsten verübt und gibt es bestimmte Zeiten oder Jahreszeiten, in denen das Risiko erhöht ist?

Hobek: Eingebrochen wird leider immer und auch immer öfter. Besonders beliebt sind natürlich die etwas dunkleren Jahreszeiten (Dämmerungseinbrüche) und natürlich auch die Urlaubszeit. Sprich vor allem dann, wenn die Einbrecher sicher sein können, dass niemand im Objekt ist.

Neben Alarmanlagen gibt es sicherlich weitere Maßnahmen zur Einbruchsprävention. Könnten Sie einige davon empfehlen und erläutern, wie sie dazu beitragen können, die Sicherheit von Wohn- und Geschäftsgebäuden zu erhöhen?

Ein Hund ist sicher auch immer eine gute Alarmanlage aber nicht immer zu Hause und oft viel zu nett zu den Einbrechern. Nein, Spaß beiseite, natürlich gibt es auch die Möglichkeit der mechanischen Sicherung von Fenstern und Türen mit Gittern und aufwendigen Zusatzverriegelungen. Aber wer möchte wie in einem Gefängnis wohnen und durch Gitter in den Garten blicken? Bei Geschäftsgebäuden kann eine mechanische Sicherung aber durchaus als Zusatz zu einer Alarmanlage Sinn machen! Sehr wichtig ist, dass Sie mit Informationen über Ihr Hab und Gut sowie längere Abwesenheit sorgsam umgehen. Moderne Smart Home Systeme können zum Beispiel dabei helfen, eine Abwesenheit nicht nach außen zu präsentieren.

Janus Sicherheitssysteme legt großen Wert darauf, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Wie genau gehen Sie bei der Entwicklung dieser individuellen Konzepte vor und wie unterscheiden sich diese von standardisierten Sicherheitslösungen?

Alles beginnt mit einem persönlichen und kostenlosen Beratungsgespräch vor Ort, dort bekommen wir dann recht schnell einen sehr guten Eindruck was dem Kunden wichtig ist und wie sein persönliches Sicherheitsempfinden ist. Weiters ist es sehr wichtig, sich die baulichen Gegebenheiten genau anzusehen, um ein optimales Sicherheitssystem planen zu können. Am wichtigsten sind aber die Menschen, die dort wohnen. Passend zu ihren Gewohnheiten und Wünschen können wir ein optimales Konzept erstellen.

Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, dass Sie nur Komponenten von namhaften Anbietern verwenden. Wie wählen Sie Ihre Partner aus und welchen Einfluss hat diese Auswahl auf die Qualität und Zuverlässigkeit Ihrer Sicherheitssysteme?

Wir verbauen nur Alarmanlagen von drei namhaften und langjährigen Produzenten, namentlich Telenot, Paradox und Visonic/Johnson Controls. Die Systeme, vor allem auch die Neuerungen, testen wir immer vorher selbst in unseren eigenen Häusern und unserem Büro, bevor wir Sie unseren Kunden anbieten. Außerdem sind wir weltweit auf Messen unterwegs, um die neuesten Trends zu sehen. Billige Produkte aus Osteuropa und Fernost finden keine Aufnahme in unserem Produktsortiment.

Welche Trends und Innovationen sehen Sie derzeit auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik, die für Ihre Kunden besonders relevant sind?

Die Steuerung per App/Smartphone sowie die Verbindung von Alarmsystemen, Schließsystemen und Smart Home Lösungen in einem System. Denn es gibt nichts Unangenehmeres als einen Einbruch in ein Haus mit ausgeschalteter Alarmanlage. Mit einer App haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Ihr Alarmsystem aus der Ferne scharf zu schalten. Moderne Alarmsystem machen das sogar schon selbstständig, wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben.

Inwiefern spielt die Integration von Smart-Home-Technologie eine Rolle in den Sicherheitslösungen von Janus? Können Sie uns Beispiele geben, wie Smart-Home-Funktionen die Sicherheit und den Komfort für Ihre Kunden verbessern?

Eine Alarmanlage sollte immer ein für sich unabhängiges System sein, sprich unabhängig vom Internet sowie unabhängig von einer permanenten Stromversorgung. Somit fallen reine Smart Home Lösungen als Sicherheitssysteme durch. Es macht jedoch Sinn, Smart Home Applikationen in das Alarmsystem zu integrieren, sodass beispielsweise im Einbruchsfall Lichter und Musik automatisch angehen. Neue Alarmsysteme bieten Smart Home Lösungen wie Licht- Musik- und Temperatursteuerung als Zusatzfunktionen an. 

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Welche Vorteile bieten verkabelte-, Funk- oder Hybrid-Sicherheitssysteme und wie helfen sie dabei, die spezifischen Anforderungen Ihrer Kunden zu erfüllen?

Bei Neubauten empfehlen wir immer verkabelte Systeme, da sie etwas günstiger und weniger wartungsintensiv sind.

Bei bestehenden Gebäuden setzten wir auf Funksysteme, da man nicht mehr die Wände aufstemmen möchte, hier brauchen wir nur für die Alarmzentrale eine Stromversorgung und alle anderen Komponenten (Außensirene, Bedienteil, Öffnungsmelder, Bewegungsmelder, Gefahrenmelder etc.) kommen vollkommen ohne Kabelanschluss aus und sind mittels Batterien selbst versorgt.

Alle unsere verkabelten Anlagen können durch eine Aufrüstung in Hybrid-Anlagen (Funk und verkabelt) umgewandelt werden, wenn man später Funkkomponenten mit integrieren möchte oder bei bestehenden Gebäuden bereits teilweise eine Verkabelung besteht.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Auswahl der richtigen Sicherheitslösung für ihre Bedürfnisse? Gibt es bestimmte Faktoren, die sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen sollten?

Wie schon erwähnt, versuchen wir das individuelle Sicherheitsbedürfnis jedes einzelnen Kunden bei einem persönlichen Gespräch zu erfahren und sehen uns die baulichen Gegebenheiten sowie die versicherungstechnischen Anforderungen – vor allem im Gewerbe – genau an.

Janus bietet auch Videoüberwachungslösungen an. Welche Funktionen und Technologien zeichnen Ihre Videoüberwachungssysteme aus und wie können sie dabei helfen, die Sicherheit von Wohn- und Geschäftsgebäuden zu verbessern?

Unsere Videoüberwachungssysteme beinhalten hochauflösende Kameras, welche sowohl bei Tag als auch bei Nacht beste Bildqualität liefern. Alle Vorgänge werden mittels eines lokalen Aufnahmegeräts aufgezeichnet, damit man sich später die Videos ansehen kann. Je nach den persönlichen Bedürfnissen und gesetzlichen Vorgaben wählen wir die Festplattengröße und automatische Löschung der ältesten Daten aus. Die Aufzeichnungen werden immer nur lokal auf der Festplatte Ihres Aufnahmegeräts gespeichert. Im Einbruchsfall kann es bei der Aufklärung der Straftat natürlich helfen, Videomaterial zu besitzen. Hier bieten moderne Kameras mit AI-Technologie die Möglichkeit, Personen zu erkennen und Ihnen alle Aufzeichnungen einer ausgewählten Person zu zeigen.
Mittels Smartphone, Tablet, PC oder MAC hat man die Möglichkeit, jederzeit und von überall aus auf die Livebilder und Aufnahmen zuzugreifen.

Wie gehen Sie bei der Planung und Installation von Videoüberwachungssystemen vor, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen und Erwartungen Ihrer Kunden entsprechen?

Bei einem Beratungsgespräch stellen wir mit Hilfe einer Demoanlage sicher, dass die Kameras auch wirklich zeigen, was der Kunde sehen möchte. Die Platzierung der Kameras spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Je nach Kundenwunsch kann aus einer Vielzahl von verschiedenen Modellen eine eher auffällige bzw. unauffällige Kamera ausgewählt werden.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Videoüberwachung. Wie stellt Janus sicher, dass die Privatsphäre der Nutzer geschützt wird, während gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet ist?

Wir halten uns natürlich an alle geltenden Datenschutzbestimmungen und stellen den Blickwinkel der Kameras nur auf den privaten Bereich des Kunden ein. Sollte dennoch der private Bereich des Nachbars sichtbar sein, dann wird dieser ausgeschwätzt und ist weder im Livebild noch in Aufzeichnungen sichtbar. Beim Fernzugriff verwenden wir immer sichere Zugangsdaten und können mit unseren Netzwerkspezialisten bei Bedarf auch Lösungen mit verschlüsselter VPN Verbindung realisieren.

Ein weiterer Bereich, in dem Janus tätig ist, sind Zutrittskontrollsysteme. Können Sie uns mehr über die verschiedenen Optionen für Zutrittsfreigaben und -medien sowie deren Vor- und Nachteile erzählen?

Zutrittssysteme können mittel Transponder, Fingerprint, App gesteuerten Schlössern und auch Gesichtserkennung gesteuert werden. Sie vereinfachen einem das Leben ungemein und bieten auch die Möglichkeit verschiedenen Personen unterschiedliche Zutrittsberechtigungen zu erteilen. Praktisch ist es auch, diese Systeme mit dem Alarmsystem zu koppeln, zb die Alarmanlage wird scharf gestellt und die Haustüre versperrt sich gleichzeitig automatisch. Hier gibt es nahezu unzählige Möglichkeiten, die individuell auf die Wünsche des Kunden angepasst werden.

Janus bietet auch Lösungen für das Loxone SmartHome an. Welche Vorteile bietet ein SmartHome-System in Bezug auf Sicherheit und Komfort, und wie lässt es sich nahtlos in die anderen Sicherheitslösungen von Janus integrieren?

Smart Home Lösungen sind vor allem smart, wenn sie viele Dinge selbständig erledigen. Oft werden Smart Home Lösungen aber mit einfachen Fernsteuerungen von Dingen mittels Smartphones verwechselt. Loxone zeichnet aus, dass es unzählige Geräte und Informationen einfach integrieren und vernetzen kann. Somit ist zB eine energieeffiziente Klimatisierung von Räumen mit Unterstützung der automatischen Beschattung möglich. Das System lernt aber auch Ihre persönlichen täglichen Abläufe kennen und kann, wenn Sie auf Urlaub sind, dieselben Szenen nachspielen, um mögliche Einbrecher abzuschrecken. Bei manueller Steuerung von Beleuchtung, Beschattung und Musik setzt Loxone auf intuitive Bedienung über Taster. Diese formschönen Taster aus Kunststoff oder Glas sind in jedem Raum komplett gleich zu bedienen und somit ist eine komplizierte Bedienung über unzählige unterschiedliche Tasten nicht notwendig. Durch die erwähnte Vernetzung lässt sich die optimale Nutzung von selbst produziertem Strom mittels Photovoltaik-Anlage gewährleisten. Die Möglichkeiten sind aber schier endlos und würden diesen Rahmen sprengen. Die Kombination mit dem Alarmsystem kann, wie bereits erwähnt, durchaus Sinn machen, eine Smarthome-Anlage ersetzt allerdings kein Alarmsystem.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden dabei, ein SmartHome-System zu implementieren und zu nutzen, insbesondere wenn es um die Integration mit bereits vorhandenen Sicherheits- und Haustechniksystemen geht?

Hier bedarf es intensiver, oft auch mehrerer Beratungsgespräche. Oft beginnen Kunden mit den klassischen Funktionen wie oben erwähnt und erweitern das System dann sukzessive, bis es für sie perfekt ist. Bei diesem Prozess stehen wir unseren Kunden natürlich immer beratend zur Seite.
Aber auch nach der Installation stehen wir unseren Kunden zur Seite. Da es eine unendliche Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten gibt, empfehlen wir eine Eingewöhnungsphase und adaptieren danach diverse Einstellungen bei einem Nachbesprechungstermin.

Welche Rolle spielen aktuelle Trends wie die zunehmende Vernetzung von Geräten und die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Bereich der Sicherheitstechnik, und wie plant Janus, sich diesen Entwicklungen anzupassen?

Der Trend geht eindeutig in die Richtung, dass alle Systeme im Gebäude miteinander vernetzt sind und Informationen untereinander austauschen. Denn jedes System hat Sensoren, welche für die anderen Systeme von Bedeutung sind. Zum Beispiel kann die Heizung/Kühlung im entsprechenden Raum deaktiviert werden, wenn der Öffnungsmelder der Alarmanlage ein offenes Fenster detektiert. Die künstliche Intelligenz lernt dabei immer wieder Ihre Gewohnheiten und informiert Sie über ungewöhnliche Ereignisse.

Abschließend, wie sieht die Zukunft von Janus Sicherheitssysteme aus? Gibt es neue Produkte oder Dienstleistungen, auf die sich Ihre Kunden freuen können, oder bestimmte Branchentrends, auf die Sie sich konzentrieren möchten?

Es gibt ein großartiges neues Produkt, welches wir auf dieser Messe zum ersten Mal ausstellen, die Qolsys. Ein Alarmsystem, das aus der konservativen Welt der Alarmsysteme komplett ausbricht und ein wirklicher Quantensprung in Sachen einfacher Bedienung und smarter Funktionen ist.
Aber am besten überzeugen Sie sich selbst davon, auf der ‚Wohnen & Interieur‘, an unserem Messestand Nr. 0720 in der Halle B!

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